Eine Übersicht unserer offenen Semianrangebote für Fachkräfte und das Anmeldeformular finden Sie hier.
Täter:innenarbeit mit betrügerischen und psychopathischen Klient:innen
Diese Klient:innen weisen einen sehr genauen Blick für die Belange und Interessen, aber auch Schwachpunkte und Ängste von Menschen und Institutionen auf. Zur manipulativen Durchsetzung der eigenen Bedürfnisse bedienen sich die Täter:innen im Kontakt verschiedener Interaktionsmuster. Entsprechende Verhaltensmuster zeigen sich deshalb auch außerhalb einer Betrugstat, nicht selten sogar in Erstkontakten mit den Täter:innen. Hieraus entsteht das Bedürfnis, Manipulationsversuche und Lügen zu enttarnen. Kenntnisse über die sich entsprechend ergebenden Prozesse in der Interaktion und Kommunikationsfallen erscheinen somit besonders hilfreich, damit Gespräche mit dieser Täter*innengruppe nicht in einem „kämpferischen Schachspiel" münden. Im Seminar werden Kenntnisse über die Bedeutung von Situations- und Persönlichkeitskomponenten für Betrugsdelikte aus kriminologischer Sicht sowie Analysemöglichkeiten von schwierigen Gesprächssituationen in der Täter*innenarbeit vermittelt. Da insbesondere Klient*innen mit hohen Psychopthie-Werten (Hare-Werten) häufig als nicht behandelbar gelten, werden die Grenzen, aber auch Möglichkeiten der fachlichen Erreichbarkeit dieser Klient:innengruppe erörtert und diskutiert.
Die Inhalte werden anhand von Praxisbeispielen vertieft.
Beispielhafte Referenzen aus einem Inhouse-Seminar:
- "Viel fachliche und praktische Kompetenz."
- "Ich nehme viele Anregungen für die tägliche Arbeit mit und hoffe, diese umsetzen zu können."
Psychopathy-Checklist (PCL-R/-SV) und Psychopathy-Checklist-Jugendversion (PCL-YV) - Anwender:innenschulung
Menschen mit erhöhter Psychopathie zeichnen sich u.a. durch erhebliche Gefühlsdefizite sowie antisozial-manipulative Züge aus Sie weisen zwar einige Gemeinsamkeiten, aber auch erhebliche Unterschiede zu Menschen mit einer dissozialen Persönlichkeits(entwicklungs)störung auf. In der rückfallpräventiven Arbeit stellt diese Klientel eine besondere Herausforderung dar. Die Erfassung der Psychopathie spielt somit in vielen (rechts-) psychologischen, kriminologischen und (sozial-)pädagogischen Feldern eine bedeutsame Rolle, z.B. für
- das Risikomanagement,
- den (sozial-)pädagogischen Umgang,
- die therapeutische Interventionsplanung und -durchführung,
- die Gefährlichkeitsbeurteilung/Kriminalprognose,
- die familienrechtliche Begutachtung (z.B. bei Kindesmisshandlung).
Zur Erfassung des Psychopathie-Syndroms gelten die verschiedenen Ausführungen der Psychopathy-Checklist (PCL) als "Gold-Standard".
In unserer Anwender:innenschulung zur PCL-R/PCL-SV und PCL-YV werden zunächst die Grundlagen, Definitionen und Abgrenzungen der Begriffe Persönlichkeit, Persönlichkeitsstörungen und Psychopathie bearbeitet. Anschließend erfolgt eine Darstellung der unterschiedlichen diagnostischen Verfahren zur Erfassung von Psychopathie, insbesondere der Psychopathy Checklist-R/-SV und der Jugendversion (PCL-YV). Anhand von Fallbeispielen wird die Anwendung der PCL-R/SV sowie der PCL-YV eingeübt und kritisch diskutiert. Sie erfahren, wie Sie die Aussagekraft und die Anwendbarkeit des Verfahrens beurteilen und dieses in Ihrer eigenen Arbeit mit Jugendlichen und Erwachsenen einsetzen können.
Referent unserer PCL-Anwender:innenschulung:
Prof. Dr. Denis Köhler
Zielgruppe der PCL-Anwender:innenschulung:
- Psycholog:innen (Masterabschluss empfohlen)
- Kriminolog:innen
- Mediziner:innen
- Kinder- und Jugendpsychotherapeut:innen (Masterabschluss empfohlen)
- Psychologische Psychotherapeut:innen (Masterabschluss empfohlen)
- Sozialarbeiter:innen/-pädagog:innen, insbesondere aus den Bereichen Täterarbeit/Forensik/Strafvollzug/Bewährungshilfe (Diplom oder Masterabschluss)
Nach vollumfänglicher Seminarteilnahme wird Ihnen eine entsprechende, den Anforderungen des PCL-Manuals konforme Anwender:innen-Bescheinigung ausgestellt.
Bei bestehendem Interesse, zögern Sie bitte nicht, Kontakt mit uns aufzunehmen.