Kinderpornografie, Missbrauchsabbildungen & sexuelle Übergriffe – ZKPF | Zentrum für Kriminologie Polizeiforschung

Kinderpornografie, Missbrauchsabbildungen & sexuelle Übergriffe

Professionelles Handeln bewegt sich in diesem Spannungsfeld und verlangt eine sachliche Betrachtung des Phänomens und des Einzelfalls. Hierzu leisten unsere Seminare einen zentralen Beitrag. Nachfolgend finden Sie exemplarische Seminarinhalte, die bei Inhouse-Seminaren selbstverständlich den Anforderungen Ihrer Institution maßgeschneidert angepasst werden.

Zuletzt finden Sie Informationen zum ASAT®-Zertifizierungskurs. Bei dem ASAT® handelt es sich um ein kriminaltherapeutischer Ansatz für die rückfallpräventive Arbeit mit sexuell übergriffigen Menschen.

Bei bestehendem Interesse, zögern Sie bitte nicht, Kontakt mit uns aufzunehmen.

Kinder anlocken und Missbrauchsabbildungen verkaufen: damit werden sexuelle Übergriffe im Kontext des Internets besonders häufig in Verbindung gebracht. Denn die virtuelle Welt birgt viele Möglichkeiten in sich, so auch für Sexualtäter(-innen). Sexuelle Übergriffe mittels des Internets rücken erst seit eingen Jahren und durch prominente Fälle wie z. B. um Sebastian Edathy verstärkt in den Fokus der Öffentlichkeit und Fachwelt. In der Arbeit mit Betroffenen, Tätern/Täterinnen und im Rahmen von Präventionskonzepten wird dieses Phänomen auch weiter an Bedeutung gewinnen müssen. Denn Kindern zu ihrem Schutz den Umgang mit dem Internet zu verbieten, ist unmöglich in einer Welt, in der das Internet längst zu einem Ort realen sozialen Lebens geworden ist. Somit ist Sachkompetenz abseits von Populismus, Bagatellisierung und Hysterie ein zentraler Aspekt, um Handlungskonzepte für das eigene Praxisfeld entwickeln zu können. Informieren auf Basis von wissenschaftlich-fundiertem Wissen in Kombination mit praktischer Felderfahrung ist deshalb zentrales Ziel des Seminars. Hierzu gewährt es eine Einblicke in ausgewählte Facetten des sexuellen Missbrauchs von Kindern, Tatdynamiken und die „Szene" im medialen Raum rundum sexuelle Missbrauchsgeschehnisse. Bezüglich der sexuellen Missbrauchsabbildungen werden auch die verschiedenen Genre und Verbreitungswege vorgestellt. Das Seminar thematisiert des Weiteren die Schwierigkeit des Begriffs „Pädophilie" für die fachlich-fundierte Arbeit. Aktuelle Täterklassifikationen werden ebenso wie Erkenntnisse zu Auswirkungen für die betroffenen Kinder erörtert. Anhand von Fallbeispielen werden die Inhalte vertiefend erläutert. Diskussionen zum interdisziplinären Austausch zur Gewährleistung des Praxistransfers finden sowohl im Plenum als auch in Gruppenarbeit statt.

Themenschwerpunkte:

  • Pädophilie und sexueller Missbrauch
  • Sexuelle Missbrauchsabbildungen
  • Viktimologie
  • Täterstrategien und -typologien

Beispielhafte Referenzen aus offenen Seminaren:

  • "Neben der Einführung in Pädophilie und Tätertypologien hat mir vor allem der Einblick in die Internetwelt therapeutisch sehr weiter geholfen. Die Fallbeispiele und vielen Hinweise für das therapeutische Vorgehen waren sehr praxisnah und zeigten die langjährige Erfahrung der Referentin. Sehr empfehlenswert!"
  • "Fundiertes Wissen der Referentin, Quellenverweise auf andere Forschungsaspekte und praktische Falldarstellungen"
  • "Für meinen Koffer habe ich wertvolle Werkzeuge erhalten. Sehr gut fand ich, dass die Thematik ohne reißerische Bilder durchgeführt worden ist."

Logo ASATAusgezeichnet mit dem rheinland-pfälzischen Landespräventionspreis "Kriminalprävention 2014

Über das ZKPF wird die Zusatzqualifikation zum/zur ASAT®-Trainer:in auch in Form eines Inhouse-Weiterbildungskurses angeboten. Diese ist auch mit dem Schwerpunkt "Junge Sexualtäter" möglich. Sollte eine ASAT®-Zusatzqualifkation für Ihre Institution als Inhouse-Kurs von Interesse sein, nehmen Sie bitte Kontakt zu uns auf, damit wir Ihnen ein Angebot unterbreiten können.

Beispielhafte Referenz aus einem Inhouse-Zertifizierungskurs:

  • "Die Referentin erläuterte fachlich fundiert und nachvollziehbar motivationale Zusammenhänge bei der Tatbegehung. Anhand von verschiedenen Fallbeispielen zeigte die Referentin welche Besonderheiten bei der verhaltensorientierten Beurteilung des Tatgeschehens von Bedeutung sind und welche Folgen sich daraus für die pädagogische Arbeit ergeben. Von den Teilnehmern eingebrachte Fallbeispiele konnte sie, für uns sehr hilfreich, in ihre Ausführungen einbinden. Die fachliche Kompetenz der Referentin, der hohe Praxisbezug der Veranstaltung sowie das individuelle Eingehen auf die Möglichkeiten und Belange unseres Sachbereiches haben uns sehr beeindruckt." 

Ansatz & Grundhaltung im ASAT®/ASAT®Jugend

Das ASAT® ist ein kriminaltherapeutischer Ansatz für die rückfallpräventive Arbeit mit strafmündigen, sexuell übergriffigen Menschen.  Das ASAT®/ASAT®Jugend ist kein statisches Programm, sondern wird seit seiner Konzipierung im Jahr 2001 kontinuierlich anhand aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse überprüft und gegebenenfalls modifiziert. Das Training unterteilt sich in verschiedene Phasen und ist modular aufgebaut. 

Das  ASAT®/ASAT®Jugend in seiner aktuellen Fassung unterteilt sich wie folgt:

  • Clearingphase
  • Motivationsphase
  • Analysephase
  • Selbstwirksamkeitsphase
  • Nachsorgephase

Die Schwerpunkte der Module in den einzelnen Phasen richten sich an dynamischen, allgemein kriminogenen Risikofaktoren sowie dem Ausbau dynamischen, allgemein kriminogenen Schutzfaktoren aus. Für die spezifischen Belange in der rückfallpräventiven Arbeit mit jungen, strafmündigen Tätern wurde das ASAT®Jugend konzipiert und die Module der verschiendenen Phasen inhaltlich entsprechend modifiziert.  ASAT®Trainer:innen können bei der Trainingsdurchführung zur Bearbeitung der modularen, qualitätssichernden Schwerpunkte ihren eigenen "Methodenkoffer" einbringen oder aber im Bedarfsfall auf die Anleitungen im ASAT®Handbuch zurückgreifen. Anwendung findet das Training, als Einzel- und Gruppenmaßnahme bislang sowohl im stationären als auch ambulanten Bereich, vom forensischen Kontext mit erwachsenen Klienten bis zur ambulanten Jugendhilfe. Umfang und Methoden der einzelnen Module des ASAT®/ASAT®Jugend sind stets dem Bedarf des/der jeweiligen Klienten anzupassen.

Die Besonderheiten des ASAT®/ASAT®Jugend liegen demzufolge darin, dass das Training zwar Struktur aber dennoch genügend Gestaltungsraum und Flexibilität bietet, um:

  • den personellen und strukturellen Rahmenbedingungen, 
  • der jeweiligen Zielgruppe,
  • insbesondere aber dem individuellen kriminogenen Bedarf der einzelnen Klienten

gerecht werden zu können. So wird bespielsweise seit 2009 das Training in seiner modifizierten Form "ASAT®Suisse" vom Forensisch-Psychiatrischen Dienst der Universität Bern durchgeführt, wo es in einem vom schweizerischen Bundesamt für Justiz geförderten umfassenden Modellversuch als integraler Bestandteil in der Behandlung von u. a. präferenzmotivierten Klienten erprobt und evaluiert wird.

Das ASAT®Kinder wiederum ist auf die besonderen Bedarfe von strafunmündigen, sexuell übergriffigen Menschen ausgerichtet.

Anwendung finden das ASAT®, ASAT®Jugend sowie das ASAT®Kinder

  • in der ambulanten als auch
  • in der (teil-)stationären Arbeit,
  • als Einzel- oder Gruppenmaßnahme

Die Grundhaltung im ASAT® ist geprägt von

  • einem bindungsbasierten Umgang mit den Klienten zur Erhöhung der Ansprechbarkeit durch die Intervention,
  • einer eingehenden (systemischen) Betrachtung des kriminogenen Bedarfs jedes einzelnen Klienten und
  • dem therapeutischen Verständnis von Konfrontation als konstruktive Herausforderung auf Grundlage einer symmetrischen und komplementären Beziehungsgestaltung.

Ziele des ASAT®/ASAT®Jugend

Das ASAT® ist deliktspezifisch und zielt auf die Veränderung der individuell deliktrelevanten dynamischen Risiko- und Schutzfaktoren ab. Primäres Ziel des ASAT® ist die Befähigung des Klienten zum rückfallvermeidenden Self-Risk-Management. Hierzu soll jeder Klient im ASAT® seine individuelle, dem Delikt verschlüsselt zu Grunde liegende Bedürfnisstruktur erfassen und straffreie Handlungsalternativen zur Abdeckung der eigenen (meist nicht sexuellen) Bedürfnisse entwickeln lernen. Das ASAT® richtet sich somit nach den elementaren Kriterien rückfallpräventiven Arbeitens aus. Es basiert auf dem sogenannten RNR-Prinzip:

  • Risikoprinzip (Risk),
  • Bedarfsprinzip (Need) und
  • Ansprechbarkeitsprinzip (Responsivity).

Allgemeines zur Zusatzqualifikation

In der Zusatzqualifikation werden neben für die Intervention nutzbaren Erkenntnissen der Bindungsforschung die inhaltlichen Schwerpunkte der Module des ASAT®und des ASAT®Jugend sowie nutzbare Methoden verschiedener Ansätze vermittelt. Hierzu zählen u.a.:

  • Bindungsbasierte Therapie: Interaktion und etwaige Gruppensetzungen
  • Methoden der Systemischen Therapie
  • Methoden der Gestalttherapie
  • Methoden der rational-emotiven Therapie
  • Methoden zur Tathergangsbetrachtung und deliktorientierten (Sexual-)Anamnese
  • Good Lives Model (GLM)

Des Weiteren wird ein umfassendes Handbuch einschließlich Arbeitsmaterialien ausgehändigt, an dem sich in der Anwendung des Trainings im Bedarfsfall orietniert werden kann. Es handelt sich also um eine anwenderbezogene Ausbildung. Mit dem erfolgreichen Abschluss der Zusatzqualifikation erhalten die Teilnehmenden ein personengebundenes Zertifikat, das zur verantwortlichen ASAT®-Leitung berechtigt.

NKrimTP Mit Untertitelicht zuletzt unter dem Eindruck drastischer Fälle sexualisierter Gewalt wächst das politische und gesellschaftliche Interesse an der (Rückfall-)Prävention sexueller Übergriffigkeiten. Zeitgleich steigt die Erwartungshaltung an die Professionalität rückfallpräventiver Interventionen. Daher haben das ZKPF und die fachpool gGmbH in einem Kooperationsprojekt eine umfassend fundierte, dreijährige Weiterbildung zu "Kriminaltherapie und Kriminalprävention" konzipiert.

Während 38 Fortbildungstagen werden die zentralen Kompetenzen der kriminaltherapeutischen und kriminalpräventiven Arbeit mit Menschen, die sexuell deviantes Verhalten zeigen, vermittelt.

Die ausführliche Broschüre zum KrimTP-Zertifizierungskurs einschließlich der Anmeldeformulare finden Sie hier
KrimTP Broschuere.pdf3.81 M

Unsere KrimTP-Weiterbildung beinhaltet neben dem

  • Lizenzerwerb in einem validierten kriminalprognostischen Instrument

vor allem auch die Wissensvermittlung zu

  • kriminaltherapeutisch relevanten Störungsspezifika
  • kriminaltherapeutischem Umgang mit ausgewählten Störungsbildern
  • psycho-sexuellen und psycho-sozialen Entwicklungspfaden
  • Trauma und Bindung
  • Täter:innentypologien
  • ausgewählten Phänomenen, wie z. B. Missbrauchsabbildungen, Brandstiftung, Tierquälerei
  • kriminaltherapeutischen Implementierung des Good Lives Models
  • Grundlagen der Kriminalprognose
  • Umfeld- und Netzwerkarbeit
  • Besonderheiten und grundlegenden Methoden im kriminaltherapeutischen Arbeiten gemäß dem R-N-R-Prinzip


Die inhaltlichen Bausteine orientieren sich an den Prinzipien des Risk-Need-Responsivity-Modells (Andrews et al. 1990)

  • Baustein 1: Forensisch-klinische Grundlagen
  • Baustein 2: Kriminaltherapeutische Grundlagen
  • Baustein 3: Deliktunspezifisches Arbeiten
  • Baustein 4: Deliktspezifisches Arbeiten

Die Bausteine können auch einzeln gebucht werden.

  • Baustein 5: eigenständiger Nachweis von Supervision/Fallberatung


Ihre Weiterbildungsleitung

  • Dr. Rita Steffes-enn, Kriminologin, M.A.
  • Steffen Theel, Kinder- und Jugendpsychotherapeut, M.A.


Ihre Referent*innen

  • Silke Breuksch, Forensische Kinder- und Jugendpsychiaterin
  • Prof. Dr. Reinhard Eher, Facharzt für Psychiatrie und Neurologie
  • Dr. Jan Gysi, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie
  • Dr. Fritjof von Franqué, Psychologischer Psychotherapeut
  • Karl Michaelis, Dipl.-Psychologe
  • Barbara U. Reinhardt, Psychologische Psychotherapeutin
  • Dr. Nahlah Saimeh, Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie
  • Dr. Safiye Tozdan, Psychologin, M.Sc.
  • Viola Würffel, Dipl.-Sozialarbeiterin


Mit Weiterbildungsabschluss erhalten Sie das Zertifikat "Kriminaltherapie & Kriminalprävention | KrimTP – Schwerpunkt: sexuell assoziierte Verhaltensprobleme & Sexualdelinquenz"

Hinweis:
Kriminaltherapie ist kein Heilverfahren. Ein kriminaltherapeutisches Angebot kann als nebenberufliche Dienstleistung oder hauptberuflich in einer Institution (z. B. Justiz, Forensik, Praxis, Beratungsstelle usw.) implementiert werden. Die Frage, in welchem Feld und in welcher Form Sie später kriminaltherapeutisch tätig sind, ist zwingend mit Ihrer Grundqualifikation im klinischen Bereich verbunden.
Sie werden bei KrimTP nicht in einem spezifischen Manual geschult wie es z. B. beim ASAT® und des ASAT®Jugend als einem kriminaltherapeutischen Behandlungsprogramm der Fall ist. Somit bietet die KrimTP-Weiterbildung eine sehr gute Ergänzung zur Zusatzqualifikation im ASAT® und des ASAT®Jugend.

Die ausführliche Broschüre zum KrimTP-Zertifizierungskurs einschließlich der Anmeldeformulare finden Sie hier
KrimTP Broschuere.pdf3.81

Das CyberKriP ist ein sexual- und medienpädagogischer Ansatz, der erst nach differenziertem Clearing auf Grundlage des RNR-Prinzips CyberKriP Logo edited(Risk-Needs-Responsivity) Anwendung findet. Täter:innen mit präfenzmotivierten, dissozialen oder regressiven Entwicklungspfaden, die einen höheren kriminogenen Bedarf aufweisen, werden weiterhin kriminaltherapeutisch begleitet, z. B. mit dem ASAT(-Jugend/-Kinder). Mit dem CyberKriP wird den diversionsbevollmächtigten/kriminalpräventiven Institutionen und Personen ein Werkzeug an die Hand gegegeben, das den weniger invasiven kriminalpräventiven Bedarf des Großteils junger Täter:innen dieser Deliktgruppe abdeckt. Das Zentrum für Kriminologie und Polizeiforschung entwickelte aufgrund der beschriebenen Problematik das CyberKriP, was in Ansätzen kurz vorgestellt wird.
Vor dem Hintergrund einer justiziellen Zwangskonstellation im Kontext einer Diversionsmaßnahmen und der damit einhergehenden Widerstände ist bei jungen Tätern ein Gruppensetting zu Gunsten der Identitätsentwicklung, Autonomieförderung sowie zur Überwindung von Schamgefühlen in vielen Fällen einem kriminaltherapeutischen Einzelsetting vorzuziehen. Wirkfaktoren und Effizienzen von Gruppensettings sind in zahlreichen Studien dargelegt (vgl. u.a. Yalom, 2019). In modifizierter Form kann das CyberKriP auch als Einzelmaßnahme durchgeführt werden.

FKPSexueller Kindesmissbrauch wird zumeist mit männlichen erwachsenen Tätern assoziiert. Diese Annahme führt in der Präventionsarbeit und im Kindesschutz zu zahlreichen blinden Flecken,  was bedeutet, dass viele betroffene Kinder nicht wahrgenommen und weder ihnen noch den übergriffigen Menschen (geeignete) Hilfen angeboten werden. Die Realität zeigt uns immer wieder, dass zahlreiche sexuelle Übergriffe durch Kinder, Jugendliche und auch Frauen begangen werden. Unser Zertifizierungskurs befasst sich daher mit Entwicklungspfaden hin zu sexuell problematischen Verhaltensweisen von der Kindheit über das Jugend- bis ins Erwachsenenalter im Abgleich zur Entwicklung einer gesunden Sexualität. Bedeutsame Einflussfaktoren in (familiären) Bindungen, Kontakten zu Gleichaltrigen und der medialen Welt werden eingehend betrachtet und ihre Bedeutung für die Kriminalprävention herausgearbeitet. Das Phänomen „Sexueller Übergriff“ hat viele Gesichter, die sich in verbal und non-verbal, in Fantasie und Handlungen, digital und analog zeigen. Ausgewählte Phänomene wie physische Übergriffe, Missbrauchsabbildungen/Pornografiekonsum, (Cyber-)Mobbing und Grooming sowie Sexualität im Kontext Kultur, Musik und Sprache finden in den vier Blöcken entsprechenden Raum. Sachkompetenz abseits von Populismus, Bagatellisierung und Hysterie ist ein zentraler Aspekt, um kriminalpräventive Handlungskonzepte für das eigene Praxisfeld entwickeln zu können. Impulsgebung auf Basis wissenschaftlich-fundierten Wissens in Kombination mit einem unmittelbaren und hohen Praxisbezug kennzeichnen unseren Zertifizierungskurs. Eine interdisziplinäre Zusammensetzung der Teilnehmenden wird unsererseits ausdrücklich begrüßt.

Weitere Informationen zu Inhalten und Terminen sowie das Anmeldeformular finden Sie hier

Der (rückfall-)präventive Umgang mit jungen sexuell übergriffigen Menschen gewinnt zunehmend an Bedeutung und richtet spezielle Anforderungen an die Fachkräfte. Das Seminar vermittelt aus diesen Gründen neben der Grundhaltung im Umgang mit auffälligen Jugendlichen einen Überblick zu den phänomenologischen Besonderheiten im Bereich der sexuellen Präferenzentwicklung und Abgrenzungen dieser Gruppe zu rein körperlich gewalttätigen Jugendlichen. Es werden wissenschaftlich belegte Risiko- und Schutzfaktoren sowie Besonderheiten ausgewählter Phänomene präsentiert. Die Bedeutung medialer Einflüsse auf das Fantasiekonstrukt und Tatbegehungen spielt bei jungen Tätern eine besondere Rolle. Dies wird anhand von Praxisbeispielen aufgezeigt. Nicht selten geschehen durch junge Täter begangene sexuelle Übergriffe im Kontext gruppendynamischer Prozesse. Aus diesem Grund werden innere Strukturen gewaltaffiner Cliquen betrachtet, die in der Regel auch über die Tat hinaus wirksam sind und somit zum Zwecke eines konstruktiven und angemessenen Umgangs mit den Jugendlichen Berücksichtigung finden können. Mittels konkreter Fallbeispiele werden Tätertypologien, deliktische Strukturen, Tatdynamiken sowie problematische Verläufe erörtert und diskutiert. Auf Grundlage des vorher genannten werden konkrete Strategien für den Umgang mit den Jugendlichen abgeleitet.

Themenschwerpunkte:

  • Sexuelle Präferenzen und Abweichungen
  • Einfluss von neuen Medien und der Peer-Group
  • Von der Fantasie zur Tat
  • Typologien und Tatdynamiken
  • Risiko- und Schutzfaktoren

Beispielhafte Referenzen aus offenen Seminaren:

  • "Besonders gut gefallen hat mir die sympathische, lockere Art der Referentin, die mit einem enormen Fachwissen glänzt"
  • "Die Vermittlung des Inhaltes war top und abwechslungsreich."
  • "Besonders gut gefallen hat mir grundsätzlich das gesamte Seminar. Im Besonderen die Durchmischung der TeilnehmerInnen sowie die außergewöhnliche Kompetenz von Rita Steffes-enn." "Besonders gut gefallen haben mir die realistischere Einschätzung meines Klientel. Praxisbezug durch die vielen praktischen Beispiele der Referentin."

Sexuell übergriffiges Verhalten hat viele Gesichter. Bei Bekanntwerden entsprechender Vorfälle zum Nachteil von Kindern und Jugendlichen, lassen sich mannigfaltige Konsequenzen auf die betroffenen Systeme ausmachen. Oftmals lassen sich emotionale, persönliche und fachliche Überforderungen mit dem Thema eruieren, die einen professionellen Umgang mit den Vorfällen sowie deren Prävention erschweren, mitunter gar verhindern. Aus diesen Gründen wird im Seminar ein Überblick über die Facetten sexueller Übergriffe gewährt. Übliche Bagatellisierungen und Verleugnungen im Kontext solcher Übergriffe werden dargelegt. Bei sexuellen Übergriffen in Institutionen spielen systemische Betrachtungsweisen stets eine zentrale Rolle und sind erforderlich, um effektive Prävention zu betreiben. Im Seminar werden Handlungsmöglichkeiten für Prävention und Fallmanagement aufgezeigt sowie die Schaffung bzw. Optimierung von präventiven institutionellen Rahmenbedingungen erörtert.

Thermenschwerpunkte:

  • Facetten sexueller Übergriffe
  • Professioneller Umgang mit diesem Phänomen
  • Bagatellisierungs- und Verleugnungstendenzen
  • Betrachtung des Phänomens im System
  • Prävention & Fallmanagement

Beispielhafte Referenzen aus offenen Seminaren:

  • "Gut gefallen hat mir die Vermittlung der Seminarinhalte gefiehl uns sehr gut. Es wurden viele fachliche Aspekte angesprochen. Reichhaltige Informationen zum Thema.
  • "Gut gefallen haben mir die Inhalte und der Aufbau des Seminars. Gute Kombination/ Balance von wissenschaftlichen Hintergrund, praktischen Tips und Handlungsabläufen im Falle des Verdachts."
  • "Gut gefallen hat mir die Art der Wissensvermittlung durch die sehr lebendige Referentin. Kein bisschen Langweilig und sehr viele Denkanstöße."

Diskussionen um die Ursächlichkeit, zumindest aber Korrelation einer psychischen Störung und sexuell übergriffigem Verhalten von Kindern und Jugendlichen verunsichert nicht selten Fachkräfte, die berufliche Berührungspunkte mit diesen jungen Menschen haben.

Dies zeigt sich insbesondere, wenn die Fachkräfte aus dem Bereich der (Sozial-)Pädagogik kommen. Neben der Wissensvermittlung zu Traumaerfahrungen, relevanten Störungsbildern und den sich daraus ergebenden Konsequenzen für die Interventionsplanung bietet das Seminar auch praxisorientierte Handreichungen für den (sozial-)pädagogischen Alltag im Umgang mit den betreffenden Kindern und Jugendlichen.

Der adäquate Umgang mit sexuellen Übergriffen unter Kindern stellt besondere Herausforderungen an Fachkräfte. Gerade in diesem sensiblen Bereich bedarf es Fachwissen, um insbesondere sexuelle Übergriffe von alterstypischem sexuellem Ausprobieren, sogenannten „Doktorspielen" unterscheiden und demzufolge fachlich-sachlich mit der jeweiligen Facette umgehen zu können.

Das Seminar geht neben bindungstheoretischen Aspekten auch auf die psychosexuelle Entwicklung von Kindern ein, um davon ausgehend konkrete sexuelle Handlungen besser einschätzen zu können und übergriffigem Verhalten entgegen zu steuern. Im Seminar werden die Besonderheiten im Bereich der Viktimologie ebenso beleuchtet wie fachliche Empfehlungen für die Implementierung von sexualpädagogischen Konzepten. Nicht zuletzt werden an Fallbeispielen mögliche Fallmanagementstrategien im Umgang mit übergriffigen und betroffenen Kindern und deren sozialem Umfeld abgeleitet.

Themenschwerpunkte:

  • entwicklungspsychologische & bindungstheoretische Aspekte
  • Abgrenzung sexueller Übergriffe
  • Handlungsempfehlungen zu Präventions- und Fallmanagement

Beispielhafte Referenzen aus offenen Seminaren:

  • "Gut gefallen haben mir die übersichtliche Art und Weise des Vortrags, die Haltung zum Thema und zu erzieherischem Handeln. Sehr nützlich für die Arbeit mit jungen Menschen in der Jugendhilfe. Macht Mut, mit besonders schwierigen jungen Menschen zu arbeiten."
  • "Fundierte Wissensvermittlung und gute Fallbeispiele. Wir haben sehr gutes Handwerkszeug mitbekommen."
  • "Viele praktische, nachvollziehbare Beispiele und sehr lebendige, fundierte Darstellung der Seminarinhalte."
  • "Zwei Tage voller Inspiration und Aufklärung. Das Seminar hielt alles was ich mir erhofft hatte, in einer Atmosphäre von Offenheit und, trotz des ernsten Hintergrundes, auch angenehmer Lockerheit."
  • "Das Seminar war sehr angenehm, locker gestaltet. Ich erlebte es als sehr aufschlussreich und bereichernd für meine Arbeit!"

Sexueller Missbrauch oder sexuelle Misshandlung meint jede sexuelle Handlung, zu der ein Kind gegen seinen Willen gezwungen wird oder der das Kind auf Grund seines Alters und seiner damit einhergehenden Unterlegenheit nicht willentlich zustimmen kann bzw. derer es sich nicht erwehren kann.

Hinsichtlich der Geschlechterverteilung auf Seiten der TäterInnen finden sich in der einschlägigen Forschungsliteratur unterschiedliche Angaben. Für den Anteil an Täterinnen liegen sie bei circa 0.95%-10% (Weiß 2007; Finkelhor & Russel 1984). Es ist jedoch davon auszugehen, dass hier die Aufdeckungsrate relativ gering und damit das Dunkelfeld entsprechend größer ist. Subtilere und weniger invasive Formen ohne sichtbare körperliche Schädigung des Opfers wie z.B. eine übertriebene Pflege und Reinigung der Geschlechtsteile der Kinder können leicht ohne die Gefahr der Entdeckung begangen werden.

Im Seminar werden Forschungsarbeiten zum Thema vorgestellt. Berichtet wird u. a. über die Formen der sexuellen Übergriffe, die Geschlechtsverteilung bei den Opfern, die Opfer-Täterinnen-Beziehungen, Komplizenschaft, eigene Misshandlungserfahrungen sowíe subjektive Motive der Täterinnen und das analoge Auftreten des sexuellen Missbrauchs mit anderen Misshandlungsformen.

Themenschwerpunkte:

  • Formen der sexuellen Übergriffe
  • Opfer-Täterinnen-Beziehungen
  • Komplizenschaft
  • Motive
  • Phänomenologische Überschneidungen

Der Begriff „Stalking" stammt ursprünglich aus dem englischen Jägerjargon und heißt so viel wie "auf die Pirsch gehen.

Als Stalking werden dabei wiederkehrende, vielfältige unerwünschte Kontaktaufnahmen bezeichnet, die beim Betroffenen Angst auslösen. Hintergrund ist meist der Wunsch des Täters, mit dem Opfer eine Beziehung einzugehen.

Einige Stalkingstudien ergaben, dass rund 30 Prozent der Opfer körperliche oder sexuelle Gewalt erfahren. Über 40 Prozent der Opfer wurden laut dieser Studie sexuell belästigt, 19 Prozent sexuell genötigt. Darüber hinaus zeigt die Arbeit mit Sexualdelinquenten die Notwendigkeit, die Überschneidungen der beiden Phänomene zu betrachten. Die Überschneidungen von Stalking und Sexualdelinquenz sind bislang nur untergeordnet Gegenstand der Forschung gewesen. Somit bezieht sich das Seminar neben wissenschaftlichen Ergebnissen aus der aktuellen Stalkingforschung auch auf Hypothesen und Beobachtungen aus der praktischen Arbeit. Des Weiteren wird ein speziell für die Täterarbeit mit Stalkern entwickletes Behandlungsmanual (in Anlehnung an das Konzept von Dr. W. Tschan) vorgestellt.

Themenschwerpunkte:

  • Aktuelles aus der Stalkingforschung
  • Phänomenologie
  • Praktische Fallbetrachtungen
  • Überschneidungen und Abgrenzung der Phänomene
  • Täterarbeit mit Stalkern

Eine Übersicht unserer offenen Semianrangebote für Fachkräfte und das Anmeldeformular finden Sie hier.

Kontakt

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