Nicht zuletzt unter dem Eindruck drastischer Fälle sexualisierter Gewalt wächst das politische und gesellschaftliche Interesse an der (Rückfall-)Prävention sexueller Übergriffigkeiten. Zeitgleich steigt die Erwartungshaltung an die Professionalität rückfallpräventiver Interventionen. Daher haben das ZKPF und die fachpool gGmbH in einem Kooperationsprojekt eine umfassend fundierte, dreijährige Weiterbildung zu "Kriminaltherapie und Kriminalprävention" konzipiert.
Während 38 Fortbildungstagen werden die zentralen Kompetenzen der kriminaltherapeutischen und kriminalpräventiven Arbeit mit Menschen, die sexuell deviantes Verhalten zeigen, vermittelt.
Die ausführliche Broschüre zum KrimTP-Zertifizierungskurs einschließlich der Anmeldeformulare finden Sie hier
KrimTP Broschuere.pdf3.81 M
Unsere KrimTP-Weiterbildung beinhaltet neben dem
- Lizenzerwerb in einem validierten kriminalprognostischen Instrument
vor allem auch die Wissensvermittlung zu
- kriminaltherapeutisch relevanten Störungsspezifika
- kriminaltherapeutischem Umgang mit ausgewählten Störungsbildern
- psycho-sexuellen und psycho-sozialen Entwicklungspfaden
- Trauma und Bindung
- Täter:innentypologien
- ausgewählten Phänomenen, wie z. B. Missbrauchsabbildungen, Brandstiftung, Tierquälerei
- kriminaltherapeutischen Implementierung des Good Lives Models
- Grundlagen der Kriminalprognose
- Umfeld- und Netzwerkarbeit
- Besonderheiten und grundlegenden Methoden im kriminaltherapeutischen Arbeiten gemäß dem R-N-R-Prinzip
Die inhaltlichen Bausteine orientieren sich an den Prinzipien des Risk-Need-Responsivity-Modells (Andrews et al. 1990)
- Baustein 1: Forensisch-klinische Grundlagen
- Baustein 2: Kriminaltherapeutische Grundlagen
- Baustein 3: Deliktunspezifisches Arbeiten
- Baustein 4: Deliktspezifisches Arbeiten
Die Bausteine können auch einzeln gebucht werden.
- Baustein 5: eigenständiger Nachweis von Supervision/Fallberatung
Ihre Weiterbildungsleitung
- Dr. Rita Steffes-enn, Kriminologin, M.A.
- Steffen Theel, Kinder- und Jugendpsychotherapeut, M.A.
Ihre Referent:innen
- Silke Breuksch, Forensische Kinder- und Jugendpsychiaterin
- Prof. Dr. Reinhard Eher, Facharzt für Psychiatrie und Neurologie
- Dr. Jan Gysi, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie
- Dr. Fritjof von Franqué, Psychologischer Psychotherapeut
- Karl Michaelis, Dipl.-Psychologe
- Barbara U. Reinhardt, Psychologische Psychotherapeutin
- Dr. Nahlah Saimeh, Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie
- Dr. Safiye Tozdan, Psychologin, M.Sc.
- Viola Würffel, Dipl.-Sozialarbeiterin
Mit Weiterbildungsabschluss erhalten Sie das Zertifikat "Kriminaltherapie & Kriminalprävention | KrimTP – Schwerpunkt: sexuell assoziierte Verhaltensprobleme & Sexualdelinquenz"
Hinweis:
Kriminaltherapie ist kein Heilverfahren. Ein kriminaltherapeutisches Angebot kann als nebenberufliche Dienstleistung oder hauptberuflich in einer Institution (z. B. Justiz, Forensik, Praxis, Beratungsstelle usw.) implementiert werden. Die Frage, in welchem Feld und in welcher Form Sie später kriminaltherapeutisch tätig sind, ist zwingend mit Ihrer Grundqualifikation im klinischen Bereich verbunden.
Sie werden bei KrimTP nicht in einem spezifischen Manual geschult wie es z. B. beim ASAT® und des ASAT®Jugend als einem kriminaltherapeutischen Behandlungsprogramm der Fall ist. Somit bietet die KrimTP-Weiterbildung eine sehr gute Ergänzung zur Zusatzqualifikation im ASAT® und des ASAT®Jugend.
Die ausführliche Broschüre zum KrimTP-Zertifizierungskurs einschließlich der Anmeldeformulare finden Sie hier
KrimTP Broschuere.pdf3.81